Ukraine-Krieg und gesamtwirtschaftliche Lage wirken sich auch auf das Gründungsgeschehen aus

8. Juni 2023

Im Jahr 2022 ist das Gründungsgeschehen in Deutschland um 7% gesunken. Während die Corona-Kriese sich kaum auf die Anzahl der Neugründungen insgesamt ausgewirkt hat, führt die aktuelle Gesamtwirtschaftliche Lage zu einem deutlichen Rückgang. Dies zeigt eine Untersuchung des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Creditreform.

Während der Corona-Kriese unterschied sich die Entwicklung in den einzelnen Branchen deutlich. Angestiegen in der Krise sind vor allem Gründungen im Bereich technologieorientierter Dienstleistungen und im Gesundheitssektor. Besonders stark zurückgegangen in den letzten zwei Jahren sind die Gründungsaktivitäten im produzierenden High Tech-Bereich. Im Handel leiden, vor allem durch die gestörten Lieferketten, Sektoren wie Bekleidung, Schuhe und Nahrungsmittel. Erhöhtes Gründungsgeschehen aufgrund der veränderten Konsummuster trat dagegen in den Bereichen Versand- und Internethandel sowie Spielwaren auf. In 2022 deutet ein Rückgang im Bereich Versand- und Internethandel jedoch eine Rückkehr zur Normalität nach den Corona-geprägten Jahren an. Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der Neugründungen lediglich im Energiesektor an. Die allgemeine gute Lage auf dem Arbeitsmarkt für qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber macht die risikobehaftete Selbstständigkeit unattraktiv. Allen in allem ist der negative Trend des Gründungsgeschehens besorgniserregend und diverse Maßnahmen wie gezielte Förderungen, die Schulung unternehmerischen Denkens und ein Abbau der Hindernisse bei der Unternehmensgründung sind notwendig, um die deutsche Unternehmenslandschaft zukunftssicher zu gestalten.

Foto: fauxels/pexels.com

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